Kauffrau/-mann für Büromanagement

Seit dem 1. August 2014 sind in diesem neu geschaffenen Ausbildungsberuf die drei Berufe Bürokaufmann, Kaufmann für Bürokommunikation und Fachangestellter für Bürokommunikation vereint. Kaufleute für Büromanagement werden in verschiedenen Branchen gebraucht: Sie arbeiten in nahezu allen Wirtschaftsunternehmen der Bereiche Industrie und Handel, im Öffentlichen Dienst und im Handwerk. Neben Bürokommunikation und organisatorische Aufgaben gehören Auftrags- und Rechnungsbearbeitung, Buchführung, Personalverwaltung, Entgeltabrechnung und Kundenbetreuung in das Aufgabenprofil. Kaufleute für Büromanagement führen diese Aufgaben selbstständig mit Hilfe moderner EDV und Kommunikationshilfsmittel durch.

Alle Infos zur Ausbildung in 60 Sekunden:

Voraussetzungen

Es gibt formell keine schulischen Voraussetzungen für den Beruf Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement. In der Vergangenheit hatte etwa die Hälfte der Azubis den Realschulabschluss, wie das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) erhoben hat. Etwa ein Drittel der Ausbildungsanfänger wurde mit (Fach-)Abitur eingestellt. Diese persönlichen Eigenschaften erleichtern die Arbeit als Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement:

  • Organisations- und Planungstalent
  • Denken in komplexen Zusammenhängen
  • gute Ausdrucksweise
  • Teamfähigkeit und Selbstständigkeit
  • Flexibilität
  • Sorgfältiges und strukturiertes Arbeiten
Potenzielle Ausbildungsbetriebe

Kaufleute für Büromanagement können in allen kaufmännisch-verwaltenden Bereichen sowie in Betrieben verschiedener Wirtschaftszweige und -branchen eingesetzt werden. Dieser Ausbildungsberuf kann somit von Industrie- und Handelsbetrieben, im öffentlichen Dienst und auch im Handwerk angeboten werden.

Inhalte, Organisation und Umfang des Unterrichts

Die betriebliche Ausbildung wird durch den Berufsschulunterricht am Erich-Gutenberg-Berufskolleg an zwei Berufsschultagen in der Woche ergänzt. Wir bieten in der Regel zwei Parallelklassen an, die von eingespielten und neu geschulten Teams unterrichtet werden.

Die Unterrichtsorganisation orientiert sich im berufsbezogenen Lernbereich an betrieblichen Prozessen. Diese spiegeln sich in den Fächern Büroprozesse, Geschäftsprozesse, Steuerung und Kontrolle und fremdsprachliche Kommunikation wider. Die Auszubildenden werden die betrieblichen Prozesse, ausgehend von einer Lernsituation, über Analyse, Entscheidungsfindung und Reflexion kennen lernen, bearbeiten und kritisch beurteilen.

Im berufsübergreifenden Lernbereich werden die Auszubildenden in den Fächern Deutsch/ Kommunikation, Religionslehre, Sport/ Gesundheitsförderung und Politik/ Gesellschaftslehre unterrichtet.

Der Unterricht findet in der Regel zweimal wöchentlich im Rahmen von insgesamt 12 Wochenstunden statt.

Ausbildungsdauer

Die Ausbildung dauert im Regelfall drei Jahre. Eine Verkürzung ist bei entsprechender Vorbildung dann möglich, wenn der Auszubildende, der Ausbildungsbetrieb und die zuständige Kammer dies vereinbaren.

Prüfungsablauf/-anforderungen

Die gestreckte Abschlussprüfung gliedert sich in zwei Prüfungsblöcke. Die gestreckte Abschlussprüfung Teil I (GAP I) wird zur Mitte der Ausbildung geschrieben und erfordert die Bearbeitung von Geschäfts- und Büroprozessen in Word und Excel. Sie macht 25% der Abschlussnote aus. Die gestreckte Abschlussprüfung Teil II (GAP II) besteht aus drei Teilen: einem WiSo Teil (Wirtschaft und Soziales), der 10% der Endnote umfasst, einem KbM Teil (Kundenbeziehungsmanagement), der 30% der Endnote ausmacht und einem praktischen Prüfungsteil, der 35% der Endnote ergibt. Schon zu Beginn der Ausbildung werden für die praktische Prüfung zwei Wahlqualifikationen vom Ausbildungsbetrieb ausgewählt, die Gegenstand des Reports oder des Fachgesprächs sind.

Für die mündliche Prüfung können die Prüflinge festlegen, ob sie die so sogenannte Report-Variante oder das Fachgespräch wählen. Bei Wahl der Report-Variante legt die/der Auszubildende der zuständigen Kammer mit Anmeldung zur schriftlichen Abschlussprüfung einen dreiseitigen Report je Wahlqualifikation über einen komplexen und/oder neuartigen Prozess, der eigenständig im Ausbildungsbetrieb geplant und durchgeführt wurde, vor. Die Kommission wählt für das Prüfungsgespräch einen der Reporte aus. Bei Wahl der klassischen Prüfungsvariante stellt die Prüfungskommission zwei Vorschläge in einer der festgelegten Wahlqualifikationen zur Auswahl. Die mündliche Prüfung dauert 20 Minuten. Für die Report-Variante ist keine Vorbereitungszeit vorgesehen. Für das Fachgespräch beträgt die Vorbereitungszeit 20 Minuten.

Ansprechpartner im EGB

Stefan Kaumkötter

Stefan Kaumkötter

Julia Tharun-Hirschi

Julia Tharun-Hirschi

Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld
Elsa-Brändström-Str. 1 - 3
33602 Bielefeld
0521 554-0

Internet: https://www.ostwestfalen.ihk.de