Kauffrau/-mann für Groß- und Außenhandelsmanagement

Schwerpunkt Großhandel


Der Großhandel ist Bindeglied zwischen Herstellern auf der einen Seite und dem Einzelhandel sowie Handwerks- und auch Industriebetrieben auf der anderen Seite. Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement arbeiten im Wesentlichen in der Warenwirtschaft: Sie kaufen Waren bei Herstellern ein, beraten ihre Kunden umfassend über die Eigenschaften der Waren, lagern sie ein, führen Kontrollen zur Wirtschaftlichkeit des Lagers durch und sorgen für eine termingerechte Lieferung an den richtigen Ort.

Im Bereich der Beschaffung im In- und Ausland ermitteln sie den Bedarf und die Bezugsquellen, holen Angebote ein, vergleichen Konditionen und führen Einkaufsverhandlungen mit den Lieferanten. Im Zusammenhang mit dem Wareneingang kontrollieren sie Rechnungen und Lieferpapiere und sorgen für eine ordnungsgemäße Lagerung. Darüber hinaus führen sie Maßnahmen zur Steuerung des Warenflusses durch, sorgen für eine fachgerechte Lagerung und planen die Warenauslieferung, indem sie z. B. die Waren kommissionieren, für den Versand vorbereiten, Preise kalkulieren, Verkaufsaufträge bearbeiten, Rechnungen für den Wiederverkauf erstellen, Exportgeschäfte durchführen, Kostenrechnungs- und Zahlungsvorgänge abwickeln und Reklamationen bearbeiten. Zu ihren weiteren Aufgaben gehören auch die Planung, Durchführung und Kontrolle von Marketingmaßnahmen.

Alle Infos zur Ausbildung in 60 Sekunden:

Voraussetzungen

Eine bestimmte schulische Bildung ist nicht vorgeschrieben, allerdings erwarten Ausbildungsunternehmen in der Regel als formale Voraussetzung die Fachoberschulreife (Realschulabschluss). Einige Schüler verfügen über die Fachhochschul- oder die allgemeine Hochschulreife.

Die Auszubildenden für Groß- und Außenhandelsmanagement sollten folgende Eigenschaften und Kompetenzen mitbringen:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Neigung zu Mathematik
  • gutes Sprachgefühl, sowohl in Deutsch als auch in Englisch und ggf. in anderen Fremdsprachen
  • gutes Ausdrucksvermögen und Textverständnis in Wort und Schrift
  • Kontaktfreude
  • Durchsetzungsvermögen
  • kaufmännisches Denken
  • Abstraktionsvermögen
  • Kunden- und Serviceorientierung
  • Verhandlungsgeschick
Ausbildungsbetriebe/Branchen
Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement werden in Unternehmen unterschiedlicher Größen nahezu aller Wirtschaftszweige ausgebildet, z. B. in der Bau-, Elektro-, Lebensmittel- oder Metallbranche. Sie arbeiten in Büros von Großhandelsunternehmen, aber auch im Außendienst, in Lagern und Verkaufsräumen.
Inhalte, Organisation und Umfang des Unterrichts

Der Unterricht im berufsbezogenen Bereich basiert auf 13 prüfungsrelevanten Lernfeldern, deren Inhalte den Fächern „Geschäftsprozesse im Groß- und Außenhandelsmanagement“ (inklusive e-commerce), „Steuerung und Kontrolle“ sowie „Wirtschafts- und Sozialprozesse“ zugeordnet sind:

  • Lernfeld 1: Das Unternehmen präsentieren und die eigene Rolle mitgestalten
  • Lernfeld 2: Aufträge kundenorientiert bearbeiten
  • Lernfeld 3: Beschaffungsprozesse durchführen
  • Lernfeld 4: Werteströme erfassen und dokumentieren
  • Lernfeld 5: Kaufverträge erfüllen
  • Lernfeld 6: Ein Marketingkonzept entwickeln
  • Lernfeld 7: Außenhandelsgeschäfte anbahnen
  • Lernfeld 8: Werteströme auswerten
  • Lernfeld 9: Geschäftsprozesse mit digitalen Werkzeugen unterstützen
  • Lernfeld 10: Kosten- und Leistungsrechnung durchführen
  • Lernfeld 11: Waren lagern
  • Lernfeld 12: Warentransporte abwickeln
  • Lernfeld 13: Ein Projekt im Großhandel planen und durchführen

Durch zusätzliche Stützkurse in der Mittel- und Oberstufe in den berufsbezogenen Fächern werden die Inhalte weiter vertieft und eingeübt.

Des Weiteren werden die Auszubildenden für Groß- und Außenhandelsmanagement in den berufsübergreifenden Fächern Deutsch/Kommunikation, Englisch, Politik/Gesellschaftslehre, Religionslehre und Sport/Gesundheitsförderung unterrichtet.

Der Unterricht findet in Teilzeitform an zwei Wochentagen statt. Es werden 12 Unterrichtsstunden wöchentlich erteilt.

Ausbildungsdauer
Die Ausbildungsdauer beträgt im Regelfall drei Jahre. Bei entsprechender schulischer Vorbildung oder guten Leistungen in Schule und Betrieb ist eine Verkürzung möglich.
Prüfungen
Für Auszubildende, die ihre Prüfung im Sommer 2020 beginnen, sieht die neue Ausbildungsordnung eine IHK-Abschlussprüfung in zwei zeitlich auseinanderfallenden Teilen vor, die auch als "gestreckte" Prüfung bezeichnet wird. Der erste Teil ersetzt dann die bisherige Zwischenprüfung. Die Ausbildung endet mit dem Bestehen der Gesamtprüfung (Teil 1 und Teil 2), wobei Teil 2 am Schluss des letzten Ausbildungsjahres durchgeführt wird und aus einem schriftlichen und einem praktischen Teil besteht.

Ansprechpartner im EGB

Stefan Kaumkötter

Stefan Kaumkötter

Silke Kleine-Piening

Silke Kleine-Piening

Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld
Elsa-Brändström-Str. 1 - 3
33602 Bielefeld
0521 554-0

Internet: https://www.ostwestfalen.ihk.de